Die Kuchenmesse 2017 in Wien war ein VOLLER Erfolg. Das Publikum, die neuen Bekanntschaften und alte Bekanntschaften wieder zu treffen. DANKE an jeden einzelnen, der das Wochenende so perfekt gemacht hat. Viele von euch denken sich nun garantiert, wozu schreibt die denn das auf den Blog? Naja, weil ich das Rezept bzw. meine Vorgehensweise meiner Backshow mit euch teilen möchte, auch mit denen – die es dieses Mal nicht nach Wien geschafft haben. Es gab einen weihnachtlichen Drip Cake, der mit Beerencreme gefüllt und im Anschluss mit Ganache oder Schokoladenglasur gedrippt wurde.
Was sind überhaupt Drip Cakes? Diese Torten gibt es jetzt ca. 1 1/2 – 2 Jahre im Netz zu finden. Nach wie vor sind diese Kunstwerke ein enormer Trend. Theoretisch wär das ja ein Fehler, wenn ich mir diese Torte ansehe – ABER praktisch ist es genau das, was wir wollen! Eine schöne glatt-gestrichene Torte, die dann mit Schokolade oder einer anderen Glasur verziert wird.
Also wie auch im Vortrag gibt es bei Drip Cakes genau ZWEI Vorraussetzungen. Zum einen sollte die Torte schön glatt sein, damit es optisch auch GUT ausseht, zum anderen sollte sie mindestens 2 Stunden im Kühlschrank stehen. Welchen Vorteil hat das? Damit beim Runterlaufen der Glasur, die Schokolade sofort schön fest wird. Für das Aussenleben der Torte sorgt eine Creme aus Schlagobers und Schokolade, also eine Ganache. Die ist ganz leicht gemacht! Je nach Schokoladenart und Verwendungszweck verändert sich das Verhältnis der beiden Komponenten. So brauchen wir bei heller Ganache mehr Kuvertüre als Schlagobers, da die weiße Schoki ja von Haus aus weicher ist als Zartbitterkuvertüre. Für das Drippen empfehle ich daher das Verhältnis 1:2, also auf 100 ml Sahne – 200 g Schokolade zu verwenden. Solltet ihr sie mit weißer Kuvertüre einkleiden, dann auf alle Fälle mit dem Verhältnis 1:3 arbeiten, sprich 100 ml Sahne – 300 g Schokolade.
Für die Füllung wähle ich wie gesagt Beerencreme, bei der ich die Früchte püriert habe. Das hat wiederum den Vorteil, dass die Torte länger haltbar ist und der Biskuit im Anschluss keine matschige Konsistenz bekommt. In diesem Fall wurde sie mit Patisserie-Creme eingekleidet. Auch beim Teig seht ihr einen kleinen Unterschied, denn hier habe ich in die halbe Menge Teig Kakao zugegeben.
Zubereitungszeit: mehr als 60 min
Zutaten für 20 cm Torte:
Biskuit:
6 Eier
250 g Zucker
300 g Butter
180 g Mehl
130 g Stärke
4 TL Backpulver
1 TL Zimt
1 TL gemahlene Nelken
Füllung:
300 g Joghurt
180 g Topfen
4 EL Staubzucker
200 ml Obers
200 g pürierte Beeren (gefrorene Beeren mit etwas Zucker in einem Topf aufkochen, pürieren und durch ein Sieb geben, auskühlen lassen)
1 Pck. Pulvergelee (entspricht einer 6 Blatt Gelatine oder 1 Pck. Agartine – pflanzliches Geliermittel)
Zubereitung:
Für den Teig, die Eier trennen, Eiweiß mit 1/3 des Zuckers steif schlagen. Die Butter mit dem restlichen Zucker und den Dottern im Standmixer mixen, Mehl nach und nach zugeben. Den Eischnee erst zum Schluss nur ganz leicht unterheben. Form ausbuttern, Masse in die Tortenform geben und im vorgeheizten Backrohr bei 180 Grad ca. 50 min backen. In der Zwischenzeit die Füllung vorbereiten. Dazu das Joghurt mit dem Topfen glatt rühren, Staubzucker und die pürierten Beeren untermischen. Das vorbereitete Gelee kurz erwärmen und unter ständigem Rühren LANGSAM in die Masse einfließen lassen. Dann sollte die Masse ca. 20 Minuten im Kühlschrank kühlen. Obers schlagen – unter die Masse heben und erneut ca. 20 Minuten kalt stellen.
TIPP für Zwischendurch: Für die Ganache zum Drippen einer Torte reichen 100 ml Sahne und 200 g weiß gehackte Kuvertüre. Dazu die Sahne kurz erhitzen und über die gehackte Schokolade geben. Mit einem Schneebesen glatt rühren und abkühlen lassen. Zum Füllen oder Einkleiden einer Torte mit Ganache verwende ich 200 ml Sahne und 600 g weiß gehackte Schokolade. Zubereitung bleibt jedoch die gleiche. Ihr müsst lediglich zum Einkleiden der Torte die Ganache länger ruhen lassen, als zum Drippen. Die Ganache kann immer wieder im Wasserbad oder in der Mikrowelle erwärmt werden und hält sich im Kühlschrank bis zu 2 Wochen (falls ihr zu viel davon gemacht hättet).
Die ausgekühlten Tortenböden halbieren, mit der Beerencreme befüllen – am besten nochmal kurz kalt stellen und dann mit der Ganache einkleiden. Dann geht’s auch schon los mit dem Drippen. Einfärben könnt ihr die Kuvertüre mit allen Lebensmittelfarbpasten, die verändern keinerlei die Konsistenz der Schokolade. Und zu guter Letzt noch mein Tipp. Ich arbeite beim Drippen am liebsten mit dem Löffel – der ist schön handlich. Aber ihr könnt auch zu Spritztüllen greifen – was euch lieber ist!
Also ran an die Backutensilien und viel Spaß beim Drippen,
eure Gaumenschmaus