Meine Ernährung in der Schwangerschaft

Nun grüßt mich schon die Mitte des 6. Monats – wow, unser Zwerg wird also in diesem Jahr geboren. Mittlerweile genieße ich die Schwangerschaft soo sehr, dass es kaum könnte schöner sein. Ich genieße sie so stark, dass so manch andere Gedanken, wie Babysachen völlig untergehen. Doch stresst es mich herzlich wenig, denn was benötigt zu Beginn ein Baby schon, als Mama und Papa? Und Gemütlichkeit natürlich, ist klar. Liebe und familiäres Umfeld – so ist es perfekt.

Mein erstes Trimester war im Vergleich zu, wie es jetzt ist – nicht „nur“ schön. Doch ich blieb von Übelkeit und Gekotze wirklich zu 100 % verschont. Meine Einstellung zur Schwangerschaft war die Gleiche wie davor. Ich bin doch nicht krank. Ich mache weiterhin, alles was ich machen kann und fühle mich gut, weil ich voller Stolz ein kleines Wesen in mir tragen darf. Zwei Dinge, um die ich trotzdem nicht rumgekommen bin.

  1. Müdigkeit im Dauerzustand von der 8.-11. Woche
  2. Blähungen und Verstopfungsneigung

In Bezug auf die Ernährung habe ich mich ebenso nicht unterkriegen lassen. Ich ging einfach mal drauf los und habe durch Recherche und ärztlichen Rat lediglich diese Sachen GEMIEDEN:

  • Weichkäse, sowie Käsesorten Gouda und Tilsiter aufgrund von Listerien (Bakterien) – die zu einem Abort führen könnten.
  • Rohes und unzureichend gebratenes Fleisch, wie Tartare oder Steak. Alle geräucherten Wurstwaren, wie Salami, Prosciutto, Speck, geräucherter Schinken. Gebratener Speck wiederum ist erlaubt, da durch die Hitze – mögliche Bakterien abgetötet sind.
  • Vorsicht bei Wildfleisch, Leber etc. Dies sollte in der SSW max. 1x pro Woche verzehrt werden
  • Rohe Eier
  • Keine rohen Fischprodukte, wie Sushi. Achtung auch vor Lachs und den eher „ausländischen“ Fischsorten aufgrund der erhöhten Quecksilber-Belastung.

ERLAUBT SIND:

  • ERLAUBT sind alle Halbhartkäse- und Hartkäse Sorten (Emmentaler, Gruyere, Bergkäse, Parmesan). Sogar Frischkäsesorten und Topfen (aufgrund von sterilem Abpackprozess) sind erlaubt.
  • ERLAUBT sind alle gekochten Wurstwaren, wie Knacker, Schinken (einfach an der Verpackung lesen oder der Theke fragen). Alle durchgebratenen Fleischwaren, um die möglichen Keime abzutöten. Würstel, Putenfleisch, Lungenbraten – alles kein Problem.
  • ERLAUBT sind hart gekochte Eier, Rühreier und länger gebratene Spiegeleier
  • ERLAUBT sind gegarte Fischprodukte. Am Besten mit Produkten aus der Region. Ich habe immer Forelle, Zanderfilet, Heilbutt oder Dorsch gegessen.

ALLGEMEINES zum ESSEN

Bedenkt: Der Körper benötigt zu Beginn NICHT mehr Kalorien an Essen! Erst zwischen dem 4-6. Monat, steigt die tägliche Kalorienmenge um bis zu 500 Kalorien. Diese können durch 1-2 Scheiben dunkles Brot mit Käse oder einem zusätzlichen Müsli gedeckt werden. Und auch hier muss ich meinen Körper nicht zwingen, unbedingt zu essen. Doch konnte ich plötzlich große Portionen nicht mehr gut verdauen, was wiederum zu den bösen Blähungen geführt hat. Also habe ich sie über den Tag aufgeteilt. Lieber 5x kleinere Portionen essen. UND: in den ersten 3 Monaten ist es so wichtig, immer Superfoods parat zu haben. Berufstätige und hier wiederum jene Berufsgruppe, die auch viel auf den Beinen ist – sucht euch am Arbeitsplatz eine Stelle, an der ihr täglich mehrmals vorbeigeht. Platziert dort unbedingt eine Flasche Wasser oder Tee, damit ihr nicht auf das Trinken vergesst und euer Kreislauf trotz der großen Hormonumstellung in Schwung bleibt. Der Körper benötigt ab sofort Minimum 2,5 L Flüssigkeit. Dazu hatte ich immer Nüsse oder Trockenobst zu Naschen. Ihr werdet jedoch selbst eure Erfahrung machen, wie häufig der Körper in der Anfangsphase Futter benötigt.

Täglich habe ich 2-3 Obststücke nicht ausgelassen. Die Hauptmahlzeiten sollten in regelmäßigen Abständen zu sich genommen werden. Das führt zu einer guten Balance im Bezug auf Schlaf-Wach-Rhythmus des Kindes.

Süßes konnte ich im ersten Abschnitt garnicht essen. Weder Zucker, noch Schokolade konnte ich riechen – weil sich Geruchs- und Geschmackssinn wirklich sehr stark verändert. Ich hätte es selbst nicht geglaubt ;)

Obwohl ich nicht von Morgenübelkeit geplagt war, lagen auf meinem Nachttisch immer Butterkekse oder Zwieback. Esst ein bis zwei Stücke davon, noch BEVOR ihr aufsteht, damit sich der Verdauungstrakt etwas beruhigen kann. Gerade, wenn euch die Übelkeit plagt. Gegen Blähungen kann Ingwertee helfen. Zusätzlich kann ich aus meiner Erfahrung empfehlen, immer mit einem Glas Wasser am Nachttisch schlafen zu gehen. Das Fruchtwasser wird alle drei Stunden ausgetauscht und selbst wenn es zu Beginn nur 100 ml sind, macht sich die Durstigkeit ziemlich bemerkbar. Auch nachts ;)

Einnahme von Vitaminpräparaten und Eisen:

Beinahe alle Frauen kommen um Eisen, Folsäure, Vitamin C nicht rum. Zur Vorsorge und einer guten Versorgung des Kindes gibt’s somit auch für mich bis zum Ende der Schwangerschaft ein Duo-Präparat aus Eisen und Folsäure. Da die Einnahme von Eisen die Verdauung umso mehr träge macht, ist die Zunahme von ausreichend Flüssigkeit noch wichtiger.

Die Dauer-Müdigkeit von ca. 4 Wochen war für mich persönlich so das Mühsamste in diesem Trimester. Es hat mich zu sehr eingeschränkt und ich hatte einfach zu wenig Motivation, um viele, neue Rezepte (die ich mir so gerne vorgenommen hätte) zu entwickeln. ABER ich habe daraus gelernt, dass es jetzt wichtigeres gibt, als Rezepte zu performen. Gönnt dem Körper DIE Ruhe, die er braucht. Habt kein schlechtes Gewissen, wenn ihr mittags nach dem Lunch oder nachmittags plötzlich wieder ein Tief habt. Es ist NORMAL! Macht regelmäßige Pausen, das tut nicht nur euch, sondern auch dem Nachwuchs gut. Auch die trockenen Nasenschleimhäute lassen grüßen. Besonders, wenn ihr täglich an der frischen Luft 30 min verweilt. So werdet ihr merken, dass ihr häufiger zu Taschentüchern greifen müsst (hier kam abends und morgens immer etwas Blut der feinen Kapillaren mit – aber keine Sorge – Nasensalbe hilft! J)

Und so gibt es noch ziemlich viel zu erzählen – rund um das Thema Schwangerschaft und Ernährung.
Ihr wollt noch mehr davon lesen und wissen, wie es im zweiten Abschnitt weiterging?
Gerne Feedback hinterlassen :)

Für Neugierige gibt’s zum Schluss noch meinen Tagesablauf des ersten Trimesters:

Zwischen 05:30 – 07:00 Uhr – Aufstehen – ein Glas Milch (Kalzium!!) trinken und eine kleine Portion Müsli oder 1-2 Scheiben Käsebrot frühstücken

  • Am Wochenende oder auch abends gabs Porridge, das Lieblingsrezept gibt’s HIER und HIER

Zwischen 08:00 – 12:00 Uhr – Snacks wie Nüsse, Trockenobst, Kekse oder Zwieback, 1 Banane oder 1 Apfel

Zwischen 12:00 – 13:00 Uhr – Mittagessen, kleinere Portion – gekochter Reis/Pasta mit gedämpften Gemüse – ich hab’s eher trocken und ohne Soße geliebt

Zwischen 14:00 – 16:00 Uhr – 1 weiteres Stück Obst oder etwas Joghurt – NICHT auf das Trinken vergessen!

Zwischen 17:00 – 19:00 Uhr – Abendessen, wie Pasta, Cous Cous, Kartoffeln, Tofu mit gedämpften Putenfleisch, Rinderfarschiertes oder Gemüsesuppen mit Brot

Gegen 20:00 Uhr eine große Tasse Tee!

Rohkostsalate haben bei mir nur noch mehr zu Blähungen geführt. Auch würde ich von allen abgepackten, geschnittenen und bereits fertig-marinierten Salaten (insbesondere Kartoffelsalat!!) die Hände lassen.

Zum Schlafengehen, das Glas Wasser nicht vergessen. Die Toilette müsst ihr so oder so nachts aufsuchen ;)

Nun ein noch ganz wundervolles weiterhin schönes Wochenende wünscht,

Eure Gaumenschmaus
#teamgauumenschmaus


 

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